
Navigationsgeräte helfen, sich auf den Autobahnen, Straßen und Wegen zurecht zu finden. Doch wer bietet Navigation für das Leben, für die Gesellschaft und für das Miteinander der Menschen?
„Du tust mir kund den Weg zum Leben.“ Dieser letzte Vers aus Psalm 16 ist der Monatsspruch für den Monat Februar. Der Psalm wird König David zugeschrieben, sicher dem größten unter den Königen Israels. Aber er war ein König mit vielen Brüchen: Einer, der sich nicht immer im Griff hatte. Einer, dessen Beziehung zu fast allen seinen Kindern scheiterte. Einer, der den Neid anderer magnetisch anzog. Einer, der sein Lebenswerk nicht dankbar genießen und in die Hände guter Nachfolger legen konnte. Einer, der wieder und wieder durch schwere Konflikte und böse Attacken hindurch musste. Wahrscheinlich hat er viele Wege ausprobiert, um sein Leben zu meistern. Diese Wege gibt es. Doch was trägt tatsächlich? David hat darauf nur eine Antwort: Gott. Dieser Weg ist nicht immer einfach. Gott navigiert uns nicht mit klaren Ansagen durch unser Leben. Aber auf ihn zu hören, öffnet Möglichkeiten, die Menschenwürde anderer zu respektieren, Nächstenliebe zu leben und den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken.
„Du tust mir kund den Weg zum Leben.“ Damit ist noch niemandem gesagt, wo am 23. Februar die Kreuze bei der Wahl zu machen sind. Aber wer auf diesen Weg vertraut, kann mit Herz und Vernunft eine verantwortliche Entscheidung treffen, um die Demokratie zu stärken und die Kräfte, die der Demokratie schaden und die Menschenrechte gefährden, in die Schranken zu weisen. Wer sich von Gott den Weg des Lebens kundtun lässt, hat keine Navigationsgerät wie im Auto, aber dafür die Hoffnung, große Freude und Glück an der Seite Gottes zu erleben – denn so endet Psalm 16: „Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“ Christof Vetter