Ergreifend: Hubertusmesse im Münster

Pressemitteilung Hameln, 01. November 2024
Immer wieder eindrucksvoll: Die Hubertusmesse im Münster St. Bonifatius. Thorsten Bund, Vorsitzender der Jägerschaft Hameln-Pyrmont, erklärt auch in diesem Jahr, warum sich Jäger nicht nur dem aktiven Jagen, sondern auch dem Erhalt und Fortbestand der Schöpfung verschrieben haben. Foto: Philip Bund

Es ist schon ein Ritual – die Hubertusmesse am Sonntag, 3. November, im Münster St. Bonifatius. Diese Messe ab 19 Uhr ist ein ergreifender ökumenischer Gottesdienst, beruhend auf der Geschichte des heiligen Hubertus. Sie verbindet Tradition mit Moderne und ehrt ethische und ökologische Überzeugungen. Dabei spielen der Schutz der Tierwelt und der Erhalt von Lebensräumen eine wichtige Rolle. Deshalb hat die Hubertusmesse nicht nur eine religiöse, sondern auch eine kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung. „Die Hubertusmesse stellt das wohl eindrucks- und klangvollste Bekenntnis der Jäger zu Glauben und Schöpfung dar. Hier wird deutlich, dass sich Jäger nicht nur dem aktiven Jagen, sondern insbesondere dem Erhalt und Fortbestand der Schöpfung verschrieben haben. Unsere tiefsten Beweggründe und Werte werden hier offenbart“, sagt Thorsten Bund, Vorsitzender der Jägerschaft Hameln-Pyrmont.

Hörerlebnis mit Gänsehautfeeling

Die Jagdhornbläser der Jägerschaft unter Leitung von Friedhelm Blickwedel sorgen in der Kirche für ein ergreifendes Hörerlebnis mit Gänsehautfeeling. In diesem Jahr schmückt der Hegering drei der Stadt Hameln das Münster. Im gesamten Gotteshaus duftet es nach Tanne und Laub. Den ökumenischen Gottesdienst leiten Dechant Uchtmann von der katholischen Kirche und Superintendent Dr. Stephan Vasel vom evangelischen Kirchenkreis Hameln-Pyrmont. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Im Anschluss an den Gottesdienst werden alle zu einer Tasse Tee und guten Gesprächen ins Nordschiff eingeladen.

Hubertus - Bischof und Heiliger

Die Hubertusmesse geht zurück auf Hubert de Liège. Er war im 7. Jahrhundert Bischof von Maastricht und Lüttich. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag im Heiligenkalender ist der 3. November. Eine erste Erwähnung von ihm findet sich um 1440 bei der Stiftung des Hubertusordens durch Herzog Gerhard II von Jülich und Berg. Er ehrte damit die Bemühungen des Heiligen zur Christianisierung der Ardennen. Dort hatte der heidnische Kult um Diana – die antike Schutzgöttin der Jagd – noch Bestand.

Einer Version nach ließ sich Hubertus bei der Erscheinung eines Kruzifixes im Geweih eines gejagten Hirsches taufen, schwor der Jagd ab und wurde so vom leidenschaftlichen Jäger zum Nichtjäger. Christlichen Jägern gilt die Hirschlegende seither als Vorbild der Mäßigung und Ansporn zur waidgerechten Jagd, um „den Schöpfer im Geschöpf zu ehren“. So hatte es Oskar von Riesenthal 1880 in seinem Lied „Waidmannsheil“ formuliert.

Den Schöpfer im Geschöpfe ehren

Das reicht übrigens bis in die Gegenwart: So wirbt der Kräuterlikör Jägermeister mit einem Hubertuskreuz auf dem Logo seines Produkts. Auch der Riesenthal-Satz vom „Schöpfer-im Geschöpfe-ehren“ wird dort genannt. Obwohl Hubertus von Lüttich nicht im Evangelischen Namenskalender geführt wird, kann der Hubertustag aufgrund seiner hohen traditionellen Bedeutung auch mit einem evangelischen oder ökumenischen Gottesdienst gefeiert werden.