Die Hubertusmesse am 3. November im Münster St. Bonifatius in Hameln war der erwartete große Erfolg – komplett ausgebucht mit über 400 Teilnehmenden. Viele Stühle mussten noch schnell herangeschafft werden. Manche Besucher hatten sogar Hunde mitgebracht, die neugierig die gute Luft aus Herbstblättern und frischen Holzstämmen am festlich geschmückten Altar einsogen. Für diese Gestaltung zuständig war der Hegering drei der Stadt Hameln. Für ein ergreifendes Hörerlebnis sorgten die Jagdhornbläser der Jägerschaft Hameln-Pyrmont unter Leitung von Friedhelm Blickwedel. Für den ökumenischen Gottesdienst verantwortlich zeichneten Dechant Uchtmann von der katholischen Kirche und Superintendent Dr. Stephan Vasel vom evangelischen Kirchenkreis Hameln-Pyrmont. „Die Fürbitte des Superintendenten war sehr gut auf Jäger und ihre Belange abgestellt“, lobte anschließend Thorsten Bund, Vorsitzender der Jägerschaft Hameln-Pyrmont. Seine Rede geben wir hier im Wortlaut wieder.
„Wir sind heut‘ wieder anlässlich unserer Hubertusmesse – unserem Erntedank – hier im Münster zusammengekommen. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, um über drei verbindende Säulen unserer Gemeinschaft zu sprechen: Glaube, Liebe und Hoffnung. Diese Begriffe sind nicht nur Worte, sondern sie sind die treibenden Kräfte, die uns durch die Höhen und Tiefen des Lebens begleiten. Lassen Sie uns gemeinsam in die Bedeutung dieser drei Konzepte eintauchen.
Beginnen wir mit dem Glauben. Glaube ist mehr als nur das Vertrauen in etwas Höheres oder das Festhalten an einer Religion. Es ist das innere Wissen, dass es einen Sinn im Leben gibt, auch wenn wir ihn manchmal nicht sofort erkennen können. Glaube gibt uns die Kraft, Herausforderungen zu meistern und uns in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben. Er ist wie ein Licht in der Dunkelheit, das uns den Weg weist, wenn wir uns verloren fühlen.
Für Jäger gilt es die Schöpfung zu bewahren
Jäger haben einen tiefen Glauben an die Natur und ihre Gesetze. Sie glauben an die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit und des Respekts gegenüber unserer Flora und Fauna. Dieser Glaube kann auch eine geistliche Dimension haben, in der Jäger die Schöpfung als etwas betrachten, das es zu bewahren gilt. Im christlichen Kontext umfasst dieser Glaube auch die Überzeugung, dass das Jagen eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, die im Einklang mit den Werten der Schöpfung steht.
Kommen wir nun zur Liebe. Liebe ist vielleicht das stärkste Gefühl, das wir erleben können. Sie ist die Kraft, die uns verbindet, die uns motiviert, für andere da zu sein und die uns dazu bringt, über uns selbst hinauszuwachsen. Liebe kann in vielen Formen auftreten: die Liebe zu einem Partner, zu Freunden, zu Familie, einem Hund oder sogar zu einer Leidenschaft, die unser Herz erfüllt.
Jäger sehen sich als Hüter der Wildtiere
Die Liebe zu Tieren und zur Natur ist ein zentraler Aspekt des Jagens. Viele Jäger sehen sich als Hüter der Wildtiere und ihrer Lebensräume. Diese Liebe äußert sich in der Verantwortung, die sie für den Erhalt der Artenvielfalt und der natürlichen Umgebung tragen. Im christlichen Sinne könnte diese Liebe auch die Nächstenliebe umfassen, die sich nicht nur auf Menschen, sondern auch auf die gesamte Schöpfung erstreckt.
Und schließlich kommen wir zur Hoffnung. Hoffnung ist der Antrieb, der uns dazu bringt, an eine bessere Zukunft zu glauben. Sie ist der Funke, der in uns brennt, selbst wenn die Umstände herausfordernd sind. Hoffnung gibt uns die Kraft, weiterzumachen, auch wenn der Weg steinig ist. Sie ist das Versprechen, dass nach jedem Sturm wieder Sonnenschein kommt.
Jäger schützen durch nachhaltiges Jagen die Umwelt
Jäger leben in der Hoffnung, eine gesunde und ausgewogene Natur erhalten zu können. Sie hoffen, dass durch nachhaltiges und verantwortungsvolles Jagen die Tierpopulationen stabil bleiben und die Umwelt geschützt wird. Diese Hoffnung ist auch auf die zukünftigen Generationen gerichtet, die ebenfalls die Schönheit und den Reichtum der Natur erleben sollen. Im christlichen Kontext ist Hoffnung ein zentraler Bestandteil des Glaubens, der uns ermutigt, an eine bessere Zukunft zu glauben und aktiv daran zu arbeiten.
Zusammen bilden Glaube, Liebe und Hoffnung ein starkes Fundament unserer Lebensgemeinschaften. Sie sind miteinander verwoben und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn wir an etwas glauben, sind wir eher bereit zu lieben, und wenn wir lieben, nährt das unsere Hoffnung. Diese drei Elemente sind essenziell für unser persönliches Wachstum und für das Wohl unserer Gesellschaft.
Glauben, Liebe, Hoffnung prägen die Ethik der Jäger
Jäger stellen durch ihren Glauben an die Natur, ihre Liebe zu Tieren und ihrer Umgebung sowie ihre Hoffnung auf eine nachhaltige Zukunft eine Verbindung zu den christlichen Werten von „Glaube, Liebe, Hoffnung" her. Diese Werte dienen als Leitprinzipien, die das Handeln und die Ethik von Jägern prägen und sie dazu anregen, verantwortungsbewusst mit der Natur umzugehen.
Lassen Sie uns also heute und jeden Tag daran arbeiten, unseren Glauben zu stärken, Liebe zu verbreiten und Hoffnung zu bewahren. Lassen Sie uns eine Welt schaffen, in der diese Werte im Mittelpunkt stehen und in der wir gemeinsam für eine bessere Zukunft eintreten. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass wir alle inspiriert sind, Glaube, Liebe und Hoffnung in unserem Leben zu fördern und zu leben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein glückliches Waidmannsheil!" Thorsten Bund