Kaiserwetter, weit über 200 Menschen und 15 Täuflinge aus mindestens fünf Gemeinden im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont: Der 24. August hatte vieles von dem, was einen öffentlichen Taufgottesdienst unvergesslich macht. Viele fröhliche Menschen trafen sich auf der Domäne in Grohnde hinterm Torbogen in der Nähe des Fähranlegers. Die Zeremonie mit Weserwasser zelebrierten Jan Sören Damköhler, Pastor in Tündern, Hämelschenburg und vertretungsweise in Kirchohsen, sowie Volker Jahnke, Pastor in Börry, Esperde, Frenke, Hajen, Grohnde, Lüntorf und vertretungsweise in Afferde, Hastenbeck und Voremberg. Mit dem Weserwasser beträufelt wurden vor allem Säuglinge und Kleinkinder. Der Posaunenchor Ohsen und Hämelschenburg untermalte den Taufgottesdienst musikalisch.
In der Taufe zeigt sich Gemeinschaft
„In der Taufe zeigt sich Gemeinschaft“, betonte Pastor Jan Sören Damköhler. Sein Kollege Volker Jahnke beleuchtete die Historie hinter dem Ritual: „Vor mehr als 2000 Jahren entstand im Judentum ein Brauch, regelmäßig ein Reinigungsbad aufzusuchen. Dabei ging es nicht nur um die körperliche Reinigung, sondern auch darum, um sich von Schuld zu waschen, die man auf sich geladen hatte. Johannes machte daraus ein neues Ritual. Er hat gesagt: einmal reicht – und am besten im Jordan. Jesus hat sich auch von Johannes taufen lassen und sagte: Macht das so weiter mit der Taufe und geht in alle Welt! So ist es ja auch passiert. Es gibt kein Land der Erde, wohin Christinnen und Christen nicht gegangen sind, um die Botschaft von Jesus zu erzählen und zu taufen.“
Der Kinderkreis Grohnde, begleitet von Thomas Koch an der Gitarre, und der Posaunenchor sorgten für gute Stimmung unter den Teilnehmenden des Taufgottesdienstes. Anschließend ging es zur Weser, wo die Täuflinge mit Weserwasser benetzt wurden. Viele Familien nutzen die Gelegenheit für Erinnerungsfotos.
Jesus geht mit uns durch die finsteren Täler
Die versöhnliche Botschaft von Pastor Jahnke in seiner Taufpredigt: „Wenn Ihre Kinder irgendwann mal fragen: Warum habt ihr mich taufen lassen? Dann muss man mal überlegen. Was ist die Taufe nun eigentlich – und was ist sie nicht? Sie ist kein magisches Ritual und auch keine Lebensversicherung, dass einem niemals etwas Schlimmes passieren wird. Aber es ist eine Zusage. Jesus sagt: Ich bin immer bei euch, in guten Phasen und auch dann, wenn es euch richtig dreckig geht. Er ist da, auch wenn wir es nicht spüren. Er geht mit uns durch die finsteren Täler und auf die höchsten Berge. Wenn Sie das schaffen Ihren Kindern mitzugeben, dann haben Sie ganz viel richtig gemacht.“
Am Samstag, 21. September, ist wieder ein öffentlicher Taufgottesdienst an der Weser bei Grohnde: Bislang zehn Taufen stehen dann – zelebriert von den Pastorinnen im Ruhestand Margot Haffke und Birgit Schulz.