Cannabisprävention für Jugendliche im Landkreis Hameln-Pyrmont

Pressemitteilung Hameln, 09. Juni 2024

Neues Angebot der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention im Haus der Diakonie

Britt Alessa Wunnenberg & Jessica Bock | Foto Nina Riechert
Britt Alessa Wunnenberg & Jessica Bock | Foto@Nina Riechert

Seit dem 1. April ist das umstrittene Cannabis-Gesetz in Kraft. Besitz und Anbau von Cannabis sind damit in Deutschland für Erwachsene unter bestimmten Vorgaben legal. Gleichzeitig wird der Verkauf der Droge an Heranwachsende stärker bestraft.

Auf diese neue Gesetzeslage reagiert die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention im Haus der Diakonie am Münsterkirchhof 10 in Hameln mit einer neuen Ausrichtung ihrer Beratung. Seit 1. Juni ist Jessica Bock bis zu fünf Stunden in der Woche für Präventionsarbeit zuständig. Bock ist Sozialarbeiterin in der Suchtberatung. Gefördert wird die Fachstelle mit ihren zwei Vollzeitstellen durch den Landkreis Hameln-Pyrmont, das Land Niedersachsen und den Ev.-luth. Kirchenkreis Hameln-Pyrmont.  

„Im Rahmen der Cannabis-Legalisierung konnten wir zusätzlich 5.000 Euro Fördermittel über das Niedersächsische Wohlfahrtsgesetz für die Präventionsarbeit beantragen. Damit ist die Finanzierung der Beratung bis Ende des Jahres gesichert“, sagt Britt Alessa Wunnenberg, Leiterin der Fachstelle für Sucht und Prävention.

„Wir brauchen vor allem für Jugendliche zielgruppengerechte Präventionsmaßnahmen, um ihnen eine risikobewusste und verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit der Thematik zu ermöglichen“, berichtet Jessica Bock. Hierzu sind Kooperationen mit den Schulen des Landkreises geplant. Neu im Angebot der Fachstelle ist der „Grüne Koffer“. Dieser beinhaltet ein Methodenset für die Cannabisprävention und ist ausgerichtet auf Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse. Sie sollen sich so kritisch mit Cannabis auseinandersetzen können um eigene Bedürfnisse wahrnehmen, um selbstbestimmt Einfluss auf ihre Gesundheit zu nehmen.

Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention kümmert sich künftig auch um die Schulungen von Präventionskräften der Cannabis Social Clubs, über die Cannabis für den Eigenbedarf bezogen werden kann. Drei Tage à acht Stunden sind dafür vorgesehen. Inhaltlich geht es dabei unter anderem um den Aufbau des Suchthilfesystems sowie Aufklärung zu Suchterkrankungen. „Die Schulungen bieten wir voraussichtlich ab dem 3. Quartal an. Gerade in Klärung sind die Rahmenbedingungen dafür“, berichtet Britt Alessa Wunnenberg.

Sie schätzt die Teillegalisierung von Cannabis so ein: „Die Entkriminalisierung ist für Konsumenten und Konsumentinnen wichtig, um die Stigmatisierung suchtkranker Menschen abzubauen. Gleichzeitig ist eine Legalisierung mit Gefahren und Risiken verbunden – besonders für junge Menschen.“

Bei Fragen und Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Cannabis können sich betroffene Menschen und ihre Angehörigen anonym und kostenlos beraten lassen. Der Erstkontakt erfolgt über die offene Sprechstunde bei der Fachstelle im Haus der Diakonie, Münsterkirchhof 10. Sie findet dienstags von 15 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 11 statt. Eine offene Sprechstunde gibt es auch jeden Donnerstag von 10 bis 11 Uhr im Diakonischen Beratungszentrum in Bad Münder, Angerstraße 2.

Interessierte Lehrkräfte können sich unter der Telefonnummer 05151/7667 oder per E-Mail unter
suchtberatung.hameln@evlka.de – bei Jessica Bock melden.