Kategorisierung von Sakralgebäuden

Pressemitteilung Hameln, 22. Juni 2024

Beteiligungsprozess mit den Gemeinden zur Kategorisierung von Sakralbauten beginnt

Bedeutende Fragestellungen beschäftigen die Mitglieder der Evangelischen Kirche im Kirchenkreis: Ab Januar 2025 knüpft das Landeskirchenamt in Hannover Zuschüsse zu Baumaßnahmen für Kirchen und Kapellen an eine Kategorisierung. Denn aufgrund steigender Kirchenaustritte werden in Zukunft nicht mehr alle 34 Kirchen und sieben Kapellen in Hameln-Pyrmont nur mit Hilfe von Kirchensteuern erhalten werden können. Am 22. Juni gibt es ab
9 Uhr für diesen weitreichenden Prozess eine Auftaktveranstaltung zur Kategorisierung von Sakralbauten für alle sechs Regionen im Kirchenkreis. Sechs Gemeindeberater helfen bei der Einteilung der Kirchen und Kapellen auch mit Hilfe des Evangelischen Geoinformationssystems EGIS. Treffpunkt ist die Hamelner Martin Luther Kirche in der Schillerstraße 19. „Wir wollen diesen Prozess von Anfang an transparent gestalten. Alle Gemeindemitglieder sind deshalb herzlich eingeladen daran mitzuwirken“, betont Dr. Stephan Vasel, Superintendent im Kirchenkreis

Die Synode des Kirchenkreises – von der Bedeutung vergleichbar mit dem Kreistag – hatte dazu, nach Vorbereitung durch eine Arbeitsgruppe, am 24. April eine Kategorisierung der Sakralgebäude in A (30%), B (30%), C (20%) und D (20%) beschlossen.

Kirchen in der Kategorie A sind Kirchen von regionaler oder überregionaler Bedeutung. Sie sollen vorrangig berücksichtigt werden.
Kategorie B umfasst Gotteshäuser mit herausragender historischer oder künstlerischer Bedeutung für die Region. Sie sollen nach einer Beratung weiter erhalten werden.

Kategorie C beinhaltet Bauvorhaben zur Sicherung der Gebäudesubstanz und Abwehr von Gefahren bei Sakralbauten. Bei den Heizungsanlagen sind lediglich Reparaturen, aber keine Erneuerungen mehr vorgesehen.

Unter der Kategorie D eingeordnete Kirchen werden nur noch reduziert zur Sicherung der Gebäudesubstanz und zur Gefahrenabwehr instandgesetzt. An den Heizungsanlagen sind dann nur noch Notfallmaßnahmen zur Gefahrenabwehr vorgesehen.

„Wie können wir mit weniger Gemeindemitgliedern und finanziellen Mitteln auch 2030 noch im ländlichen Raum präsent bleiben?“ Diese Fragestellung beschäftigt Dr. Stephan Vasel sehr. Die Antworten darauf reichen für ihn von der Gründung von Fördervereinen bis zur Mehrfachnutzung von Kirchen beispielsweise mit Vereinen und Verbänden. Was aber wirklich vor Ort mit den Sakralbauten geschieht, darüber entscheiden die Mitglieder der betreffenden Gemeinden im jetzigen Beteiligungs- und Beratungsprozess.