Auftaktveranstaltung macht Mut

Pressemitteilung Hameln, 22. Juni 2024
Region 3 Hameln
Diskussionen in den einzelnen Regionen.

Glaube, Liebe, Hoffnung: Am 22. Juni fand in der Hamelner Martin Luther Kirche die Auftaktveranstaltung zur Kategorisierung von Sakralbauten für alle sechs Regionen im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont statt. Superintendent Dr. Stephan Vasel hatte den Tag mit einer Andacht begonnen: „Hurra – wir haben eine Kirche! Wir haben sogar sehr viele davon. Was würden wir eigentlich machen, wenn wir keine Kirchengebäude hätten? Ins Auge gesprungen ist mir eine Kirche als Bauwagen. Kirche baut um. Sie findet auch in den Übergängen, in den Umbauphasen statt. Und wenn sie Räder hat, kann sie sogar dort hingehen, wo es kein Kirchengebäude gibt. Der Auftrag ist klar. In der Fassung des Matthäusevangeliums: ‚Gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.‘ (Mt 28).
Und drei Kapitel zuvor: ‚Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan‘ (Mt 25). Geht! Lehrt! Tauft! Seid zuversichtlich. Und schaut auch auf die Geringsten. Wie aber setzen wir diesen Auftrag um in Hameln, Bad Pyrmont und Bad Münder? In Aerzen, Hemeringen und Emmerthal? In der Gefängnisseelsorge, im Krankenhaus, in der Kirchenmusik? In Jugendgottesdiensten, Seniorenheimen oder im Religionsunterricht? Das bekommen wir am besten gemeinsam heraus!“ 
Anschließend sangen alle gemeinsam „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“, an der Orgel begleitet von Stefan Vanselow, Kreiskantor im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont und Kirchenmusiker an der Marktkirche St. Nicolai Hameln

Eine Kirche kann vieles werden

Ansprechpartner in den Kirchengemeinden
Ansprechpartner in den Kirchengemeinden.

„Das war ein erfolgreicher Tag, der Mut macht. Viele Menschen haben zu dem Thema in Ruhe Überlegungen angestellt. Ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Prozess zu guten Ergebnissen kommen werden“, berichtete Stephan Vasel später von seinen Eindrücken. Wie Kirche dauerhaft Präsenz auch und gerade im ländlichen Raum zeigen kann, ist für den Superintendenten eine Herzensangelegenheit. Eine Kirche kann für ihn vieles werden, wie er in seiner Andacht berichtete: „In Hannover wurde aus einer Kirche eine Synagoge. Eine andere ein Wohnheim für Studierende. Wieder eine andere ein Chorzentrum, eine Gospelkirche, eine Jugendkirche, ein Kolumbarium. Und noch eine andere ein Stadtkloster. In Hameln ist eine ehemalige Kirche heute eine Sparkasse.“ 
Ab 2025 knüpft bekanntlich das Landeskirchenamt in Hannover die Zuschüsse zu Baumaßnahmen für Kirchen und Kapellen an eine Kategorisierung. Denn aufgrund steigender Kirchenaustritte werden in Zukunft nicht mehr alle 34 Kirchen und sieben Kapellen in Hameln-Pyrmont nur über Kirchensteuern erhalten werden können. Die Synode des Kirchenkreises hatte dazu, nach Vorbereitung durch eine Arbeitsgruppe, am 24. April eine Einordnung der Sakralgebäude in A (30%), B (30%), C (20%) und D (20%) beschlossen. Sechs Gemeindeberater, sie sind als systemische Prozessberater ausgebildet, unterstützen bei der Einteilung der Kirchen und Kapellen in diese Kategorien auch mit Hilfe des Evangelischen Geoinformationssystems EGIS.  A- und B-Kirchen sind Gotteshäuser von überregionaler oder regionaler Bedeutung. Sie werden bevorzugt erhalten. Unter den Kategorien C und D eingeordnete Kirchen werden nur noch reduziert zur Sicherung der Gebäudesubstanz und zur Gefahrenabwehr instandgesetzt.

Regionale Phase bis Oktober

Stephan Vasel
Superintendent Dr. Stephan Vasel beginnt mit der Eröffnungsandacht den Tag.

Der Klausurtag am 22. Juni war der Auftakt zu einer vertieften Beschäftigung mit der Thematik. Jetzt steht bis Oktober eine regionale Phase an. Aus der Steuerungsgruppe des Kirchenkreises ordnen sich jeder Region zwei Mitglieder zu. Sie bringen die Gesamtperspektive des Kirchenkreises ein und sorgen für eine gute Kommunikation der verschiedenen Ebenen. Jeder Region wird zudem eine in EGIS geschulte Person zugeordnet. Auch weiterhin kann für den Weg dorthin die Gemeindeberatung in Anspruch genommen werden.

Ausblick: Am 4. Dezember beschließt die Synode des Kirchenkreises auf Basis der Empfehlungen der Regionen, der Steuerungsgruppe und der Kirchenkreisvorstände eine Liste mit einer Kategorisierung der Sakralgebäude im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont. Anfang 2025 wird diese Liste an die Landeskirche weitergeleitet. Nur dann können weiter Zuschüsse für Baumaßnahmen an Kirchen und Kapellen fließen.