Kirchenkreiskonferenz unternimmt Zeitreise

Nachricht Hameln, 10. Juni 2024

Kirchenkreiskonferenz unternimmt mit PLAYMOBIL-Ausstellung Zeitreise durch Geschichte Hamelns

Museumsdirektorin erklärt
Museumsdirektorin erklärt

Noch bis zum 25. August ist eine ungewöhnliche Ausstellung erstmals im Museum Hameln in der Osterstraße 8 und 9 zu sehen – Deutschlands größte PLAYMOBIL-Sammlung.

Von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert hat der Hamburger Diorama Künstler Oliver Schaffer mit Hilfe von PLAYMOBIL-Figuren Lebenswelten vergangener Zeiten inszeniert. Das ließ sich auch die Kirchenkreiskonferenz im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont Anfang Juni nicht entgehen. Museumsleiterin Claudia Höflich führte die Pastoren und Pastorinnen sowie Diakone und Diakoninnen sachkundig durch die Ausstellung mit ihrer überwältigenden Figurenvielfalt.  

Gibraltar des Nordens
Gibraltar des Nordens

Figuren begeistern Kinder und Erwachsene

Das beliebte Spielzeug hat bereits 1974 Einzug in die Kinderzimmer gefunden. Die immer lächelnden Figuren mit ihren fantasievollen Details begeistern Kinder und Erwachsene. Oliver Schaffer macht mit großartigen Schaubildern die Vergangenheit der einstigen Hansestadt wieder lebendig. Angefangen mit Ausgrabungen in der Weserstadt leitet er über zum Kirchenbau im Mittelalter und zur Entstehung der Forts und Befestigungsanlagen im „Gibraltar des Nordens“, wie Hameln im 18. und 19. Jahrhundert genannt wurde. Die Festung wurde allerdings kampflos übergeben – das letzte Mal an Napoleon, der die Anlagen schleifen ließ. Lediglich ein tiefer Brunnen auf dem Klüt zeugt noch von dieser Zeit.

Weserschleuse
Weserschleuse

Das Hamelner Loch sorgte für Wohlstand

Viele der heute noch erhaltenen Kirchen Hamelns wurden bereits im Mittelalter errichtet. Die Anfänge des Münsters reichen sogar bis ins frühe 9. Jahrhundert zurück. „Diese Steinbauten erforderten eine detaillierte Planung, ein hohes Maß an Präzision, jede Menge Baumaterial und Menschen, die etwas davon verstanden“, berichtete Claudia Höflich den Besucherinnen und Besuchern. Eine besondere Bedeutung hatte die Wesermetropole im Mittelalter durch das Hamelner Loch – ein natürliches Wehr mit einem Höhenunterschied im Flusslauf. Schwere Handelsschiffe mussten entladen werden, um sie flussauf- oder flussabwärts ziehen zu können. Während dieses Zwangsaufenthalts nahm die Stadt Steuern und Zölle ein. Gleichzeitig nutzten die Händler die Zeit und verkauften ihre Waren auf den Märkten der Stadt an. Dadurch bot sich den Bürgerinnen und Bürgern seinerzeit ein ungewöhnlich umfangreiches Warenangebot. Eine Zeit des Wohlstands.

Rattenfänger
Rattenfänger

Rattenfänger glänzt als PLAYMOBIL-Figur

Natürlich zeigt der Künstler auch in fünf Szenen die legendäre Rattenfängersage: Angefangen mit der Rattenplage in der Stadt über die Vertreibung der gefährlichen Nager bis zum Auszug der Kinder unter Führung des wütenden Rattenfängers. Bekanntlich war dieser vom Rat der Stadt um seinen Lohn betrogen worden. „Das ist eine Ausstellung, die Vergangenheit sehr anschaulich über die farbigen und variationsreichen Figuren darstellt. Ich kann sie allen Hamelnern und Hamelnerinnen nur ans Herz legen kann“, sagt Dr. Stephan Vasel, Superintendent des Ev.-luth. Kirchenkreises Hameln-Pyrmont.