Seelsorge in der Jugendanstalt Hameln
In der Jugendanstalt arbeiten als Seelsorger zwei evangelische und ein katholischer Pastoralreferent. Sie sind von ihren Kirchen entsandt, die im Grundgesetz zugesicherte Religionsfreiheit (Art, 4 GG) zu gewährleisten und nicht um christliche Mission zu betreiben. Jeder Gefangene hat das Recht, mit einem Seelsorger seines Vertrauens Kontakt aufzunehmen. Die Arbeit geschieht ökumenisch. Auch Muslime und Angehörige anderer Religionen werden durch die Seelsorger begleitet bzw. Kontakte zu Vertretern anderer Religionen vermittelt.
Jeder Neuankömmling in der Untersuchungs- und Strafhaft erfährt in den wöchentlichen Aufnahmegruppen von der Schweigepflicht / dem Beichtgeheimnis, an das die christlichen Seelsorger auch im Gefängnis gebunden sind. Deshalb suchen viele Jugendliche das Einzelgespräch, um in diesem geschützten Raum ihre Seele zu entlasten.
Jeden Sonntag werden mit den unterschiedlichen Abteilungen Gottesdienste gefeiert.
Von den evangelischen Seelsorgern verantwortete Bibel- und Meditationsgruppen, eine Trommel- und eine Gitarrengruppe, sowie eine Zeichengruppe bieten Möglichkeiten der sinnvollen Freizeitgestaltung. Daneben treffen sich regelmäßig Schülerinnen und Schüler der Berufsschulen mit Insassen der Jugendanstalt um miteinander über lebenspraktische Fragen zu diskutieren.
Viele Jugendliche finden erstmals im Gefängnis Zeit, über ihre religiösen Wurzeln nachzudenken und nehmen die Angebote und Einladungen der Seelsorge gerne an.